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Historie und Histörchen. (TD.G) Die vorliegende Biografie ist das jüngste Ergebnis einer Reihe über europäische Herrscherpersönlichkeiten, die die Germanistin und Romanistin Elke Bader verfasst und in ihrem eigenen Hörbuchverlag herausgebracht hat. CD 1 beginnt mit einer gut gelungenen Zusammenfassung der Französischen Revolution von 1789. Vor deren Hintergrund werden die Jugendjahre des 1769 geborenen Korsen Buonaparte aufgerollt, der seine militärische Ausbildung mit zehn Jahren beginnt, nach der erfolgreichen Verdrängung der englischen Flotte aus der Bucht von Toulon bereits mit 24 zum General aufsteigt, nach der siegreichen Italienfeldkampagne das Kommando über die Orientarmee im Ägyptenfeldzug erhält und durch einen Staatsstreich schließlich erster Konsul der (ersten) französischen Republik wird. CD 2 spannt den Bogen von der Kaiserkrönung (1804) bis zum Exil auf St. Helena. Im Zentrum stehen dabei erwartungsgemäß die Feldzüge und Schlachten gegen die europäischen Koalitionspartner sowie die Neuordnung Deutschlands (Königreiche Bayern und Württemberg, Rheinbund) und Europas (Einsetzung von Geschwistern und Verwandten als Vizekönige). Als Exempel für die Tragik der europäischen Schlächterei dient die als Höhepunkt angelegte, detaillierte Schilderung des schicksalhaften Russlandfeldzugs, während die anschließende Verbannung nach Elba, Rückkehr, Herrschaft der Hundert Tage, Waterloo und das Ende auf der Insel im Südatlantik recht kurz abgehandelt werden. Zur Auflockerung der notwendigerweise vereinfachten Fakten der Geschichte streut die Autorin diverse Geschichtchen ein. Einigermaßen drastisch dabei die Schilderung von Napoleons erotischer Wirkung auf Joséphine, Marie Louise von Österreich und andere Frauen, wohl unnötig die Erwähnung von Goethes Begeisterung gegenüber dem Kaiser und Beethovens Wut über dessen Krönung. Störend wirken auch Passagen, in denen die Fabulierlust der Autorin Ereignisse andeuten lässt, auf die sie später vergisst - etwa der vorausgesagte Heldenmut von Joséphines Mops. Vor allem aber irritiert das gänzliche Fehlen von Quellenangaben im sonst illustrationsreichen Booklet. Der Text selbst zitiert einzig Johannes Willms monumentale, aber nicht unumstrittene Kaiserbiografie von 2000. Uneingeschränktes Lob verdient dagegen der spannungsreiche Vortrag von Gert Heidenreich, der altbekannte Hürden französischer Aussprache wie Monsieur mit Bravour meistert und sogar schwierige Fälle wie Talleyrand korrekt erklingen lässt.