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Esthers Tagebücher
mein Leben als Zehnjährige
Verfasser:
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Sattouf, Riad
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Verfasserangabe:
Riad Sattouf
Jahr:
2017
Verlag:
Berlin, Reprodukt
Mediengruppe:
KuJ-Belletristik
Zweigstelle | Signatur | Status | Vorbestellungen | Frist |
Zweigstelle:
Bad Ischl
|
Signatur:
JC.C
Sat
|
Status:
Verfügbar
|
Vorbestellungen:
0
|
Frist:
|
Riad Sattoufs neuer Comic ist vergleichbar mit einer guten Reportage auf ARTE: französisch, zeitgenössisch und umfassend recherchiert. Das Thema ist Esther, ein zehnjähriges Mädchen, das im 17. Pariser Arrondissement ein erstaunlich durchschnittliches Leben führt: sie hat keine Probleme in der Privatschule, ihre Eltern sind weder reich noch arm, ihr einziger sowie älterer Bruder nervt im erträglichen Ausmaß, sie hat gute Freundinnen und ihr sehnlichster Wunsch ist es, ein iPhone zu besitzen, auch wenn es „nur das 4er“ ist. Formal betrachtet setzt Riad Sattouf kindlichen Alltag und Normalität in streng angeordnete Panels, die er wie schon in früheren Werken in schwarz, weiß und einer Akzentfarbe ausführt. Hinzu kommt viel Text über und in den Bildern, die auch für die deutsche Ausgabe handgelettert wurden. Das ist auf den ersten Blick nicht besonders innovativ, auf den zweiten darf man aber schon jetzt von einem Meisterwerk sprechen, sofern er einhält, was er sich vorgenommen hat: Sattouf möchte seine Protagonistin, die auf „einer wahren Geschichte von Esther A.“ basiert, bis zum 18. Lebensjahr porträtieren; in Frankreich ist bereits ein zweiter Band erschienen. Naheliegend sind Vergleiche mit Richard Linklaters fiktiver, filmischer Langzeitstudie „Boyhood“, die die Schauspieler_innen über zwölf Jahre hinweg altern ließ. Bemerkenswert ist jedoch auch die Erzwählweise des Comics, die nicht auf eine lückenlose und kohärente Narration setzt, sondern kaleidoskopisch, einzelne Momente, einzelne Themen oder einzelne Charakterzüge Esthers aneinanderreiht, die mit einer Überschrift benannt und auf einer Seite abgehandelt werden. Auf „Die angesagten Jungs“ in der Schule folgen die Beschreibung über das faszinierende Handyspiel namens „Das Katzenbaby“, allgemeine Überlegungen über „Rassismus“ und eine unerfreuliche Auseinandersetzung mit Freundin Eugénie. Riad Sattouf ermöglicht einen empathischen wie ehrlich wirkenden Einblick in das Leben einer Zehnjährigen und verknüpft diesen mit einer zeitgeschichtlichen Ebene, die von den Anschlägen auf Charlie Hebdo bis zu den derzeit angesagten Fußballerfrisuren reicht.
Verfasserangabe:
Riad Sattouf
Jahr:
2017
Verlag:
Berlin, Reprodukt
Aufsätze:
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Systematik:
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JC.C
Interessenkreis:
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JE 9 - 12
ISBN:
978-3-95640-118-3
2. ISBN:
3-95640-118-2
Beschreibung:
54 S. : überw. Ill.
Originaltitel:
Les cahiers d'Esther <dt.>
Mediengruppe:
KuJ-Belletristik