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Aufgetrennte Tage
Roman
Verfasser:
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Seidenauer, Gudrun
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Verfasserangabe:
Gudrun Seidenauer
Jahr:
2009
Verlag:
St. Pölten, Residenz-Verl.
Mediengruppe:
Dichtung/Belletristi
Zweigstelle | Signatur | Status | Vorbestellungen | Frist |
Zweigstelle:
Bad Ischl
|
Signatur:
DR
Sei
|
Status:
Verfügbar
|
Vorbestellungen:
0
|
Frist:
|
Wenn sich die Zeit verklumpt und die Erinnerung auflöst - wie Alzheimer das Leben einer Familie verändert. (DR) Demenz und das Verhältnis der Generationen zueinander, so die beiden gewichtigen Themen, um die der zweite Roman der Salzburger Autorin Gudrun Seidenauer kreist. Schon der Titel "Aufgetrennte Tage" vermag vieles vom Lebensgefühl der an Alzheimer erkrankten Marianne zu vermitteln: Was tun, wenn die Zeit kommt und geht, wie sie will, wenn die Tage nicht mehr fassbar sind, sondern wie Treibholz im Strom der Zeit verschwinden? Immer wieder muss sie sich versichern, dass er, Hermann, ihr jähzorniger Ehemann, nicht mehr da ist, dass es ein Unfall war. Mit großer Sensibilität nähert sich die Autorin der Seelenlandschaft ihrer Protagonisten - Mutter und Tochter - an, minutiös lotet sie deren schwierige Beziehung zueinander aus. Erzählt wird aus zwei Perspektiven: Einmal ist der Leser/die Leserin dicht bei der dementen Marianne und verfolgt die immer verstrickter werdenden Gedankengänge der ordnungsliebenden alten Frau, die einst aus Mährisch-Ostrau flüchten musste und sich stets eine andere Zukunft gewünscht hatte. Der zweite Strang nimmt die Situation der Tochter Friederike in den Blick: Durch den plötzlichen Tod des Vaters - er stürzte die Treppe hinunter - und die zunehmende Verwirrtheit der Mutter ist sie gezwungen, sich mit den längst fremd gewordenen Eltern auseinanderzusetzen. Unaufhaltbar schleicht sich die Erinnerung an Kindertage, an die Zornesausbrüche des Vaters, das Schweigen, die Distanz zwischen den Eltern ins Bewusstsein. Immer wieder der Gedanke, dass zuhause keine Nähe möglich, jeder in seinem Alleinsein gefangen war. Wie mit der Alzheimer-Erkrankung der Mutter, der man es nie recht machen konnte, umgehen? Wohin mit dem pochenden Verdacht, sie habe beim Sturz des Vaters nachgeholfen? Und wohin mit den Schuldgefühlen, die die Einweisung der Mutter ins Pflegeheim hervorruft? - Beeindruckend, mit welch sprachlicher Brillanz und Virtuosität Seidenauer diese beklemmende Geschichte in Worte fasst. Für alle Bestände sehr empfehlenswert. *bn* Cornelia Gstöttinger
Verfasserangabe:
Gudrun Seidenauer
Jahr:
2009
Verlag:
St. Pölten, Residenz-Verl.
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Systematik:
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DR
Interessenkreis:
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Roman
ISBN:
978-3-7017-1514-5
2. ISBN:
3-7017-1514-9
Beschreibung:
264 S.
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Mediengruppe:
Dichtung/Belletristi